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Zu den herausragenden Zeugnissen der Habalukkekultur gehören die sogenannten Opferwagen. Man nimmt an, dass diese Kleinode Modelle von realiter hölzernen Wagen darstellen, auf denen der Opferkönig rituell aus der Stadt zum Opferplatz gefahren und dort mit dem Wagen verbrannt wurde. Man geht weiter davon aus, dass der Opferkönig wahrscheinlich einen berauschenden Trank verabreicht bekam oder vorher rituell umgebracht wurde. Andere Annahmen gehen dahin, dass es sich bei dem Opferkönig um eine Holzskulptur gehandelt habe. Die grausamere Variante, schreibt der Kulturphilosoph K.C. Broom, sei einer christlich geprägten Forschung zuzuschreiben, welche es darauf anlege, die Frühzeit immer wieder zu “überbarbarisieren“. Man hat weder Überreste eines Wagens gefunden, noch in situ dazugehörende Knochenreste. Die angesengten Menschenknochen aus einem Grab, welche einige Archäologen als Brandopfer identifizieren wollten, wurden zwar weder als solches widerlegt noch bestätigt, da eine frühe Form der Kremation oder ein Brandunfall eben so wahrscheinlich sei. Eine weitere Kanonisierung des Opferkönigs im Idol stellen die sitzenden Langbeinfiguren dar. Der Sinn von jeweiligen Überzeichnungen ist schwer eruierbar. Seit der Frühzeit ist die Kreativität des homo sapiens immer wieder einem Wandel unterzogen. K. C. Broom bemerkt, dass der Wechsel zwischen symbolisierender, geometrisierender und realisierender Darstellungstradition sich seit es Menschen gebe kontinuierlich abwechsle. Die Kunst habe von Anbeginn an religiöse, wie auch profane Weltanschauungen abgebildet. Der formale Wandel sei in den meisten Fällen dem Numinosen zuzuschreiben. Das Bilderverbot, so seine Annahme, sei demnach viel älter als das biblische. So verweist er denn auch auf die winzigen Venusfiguren, welche im Latenium in der Schweiz zu sehen sind. Die Venus von Monruz sei ein Anzeichen von verstecktem Kult, da in dieser Region keine grösseren Idole gefunden wurden.